Gefährliche Situationen versetzen unser Gehirn in einen Stresszustand, der von der Freisetzung von Adrenalin begleitet wird. Dies führt zu einer Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz, während eine gesteigerte Sauerstoffzufuhr die Durchblutung der Muskeln verstärkt. In diesem Moment bereitet sich der Körper darauf vor, entweder zu kämpfen oder zu fliehen – das bekannte „Fight or Flight!“-Prinzip tritt in Kraft und markiert den Punkt, an dem Handlungen über das bloße Reden hinausgehen.
Dieser natürliche Mechanismus lässt sich effektiv mit den Grundprinzipien des Krav Maga vereinen. Das Training zielt darauf ab, gefährliche Situationen und Angriffe zu vermeiden, wobei der Fokus auf dem Prinzip „fliehen, bevor es gefährlich wird“ liegt. Nur wenn dies nicht mehr möglich ist, wird zur Selbstverteidigung übergegangen. Krav Maga nutzt dabei den natürlichen physischen Ablauf in unserem Gehirn.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Krav Maga Training setzen sich bewusst mit solchen stressigen Situationen auseinander, indem der Trainer gezielte Stressmomente einbaut. Dies geschieht beispielsweise durch Drill-Elemente im Fitnesstraining, das Üben von Angriffen im Dunkeln oder das Bewältigen von Situationen mit mehreren Angreifern. Durch diese gezielte Herbeiführung von Stressmomenten im Training wird die Selbstverteidigung unter realen Bedingungen geübt. So werden die Teilnehmenden vertraut mit dem physischen Ablauf des „Fight or Flight“-Prinzips. Dies ist entscheidend, um bei einem echten Angriff vorbereitet zu sein und den natürlichen Ablauf zur effektiven Selbstverteidigung zu nutzen.
In dieser umfassenden Vorbereitung entfaltet Krav Maga seine volle Wirkung.