Den Schweinehund überwinden
Jeder kennt es. Aber die Wenigsten geben es zu. Die Spirale der Demotivation kann jeden Kravisten treffen. Angefangen hat es vielleicht mit einer harmlosen Erkältung. Eine Woche Sportverbot, kein Training. Dann kam das Projekt auf der Arbeit, in der Uni oder der Schule. Bis in die Abendstunden war man beschäftigt. Kein Training. Danach kommt die Erschöpfung. Das Projekt ist auf und davon. Die Motivation auch. Jetzt lieber gemütlich Zuhause entspannen. Wieder kein Training. Überhaupt, der Tiefschutz ist kaputt. Die Ausreden nehmen kein Ende. Bis viele Wochen, vielleicht sogar Monate vergangen sind und man merkt: Man ist raus. Die Kondition ist futsch. Die Wachsamkeit auch. Dabei war man doch so gut im Training, hat in Gedanken schon mit der Teilnahme am nächsten Leveltesting gespielt. Der Schweinehund hat es sich gemütlich gemacht. Schon so mancher Kravist ist auf diese wundersame Weise untergetaucht.
Das geht uns allen manchmal so
Wer gibt das schon gerne zu? Aber insgeheim und unter vier Augen haben die meisten schon einmal erzählt, dass es ihnen genauso ergangen ist. Oft fällt dann der Satz “Wenn man einmal damit anfängt nicht zum Training zu gehen, weil man zu gemütlich oder zu unmotiviert ist, dann geht’s bergab”. Aber auch hier gilt: Die Erkenntnis ist der erste Schritt. Sitzt du mal wieder an einem Montagabend zuhause und hättest eigentlich Zeit zum Training zu gehen, findest dann aber eine Ausrede, warum das ausgerechnet heute nicht gehen sollte? Hat deine Katze heute ihre Pokerrunde? Oder ist es einfach doch nur der gemeine Schweinehund, der es sich triumphierend grinsend auf deinem Berg von Ausreden gemütlich macht? Wenn es so ist und du das erkennst, bist du schon einen Schritt weiter. Jetzt nur nicht unfreundlich werden, vor allem nicht zu dir selber. Du weißt, dass so etwas vorkommt und jeden Kravisten treffen kann. Die Erkenntnis ist da und mit ihr sicher auch der Wille etwas zu ändern.
„Defence against multiple reasons to avoid leaving your comfortzone“/ Verteidigung gegen die vielen Gründe, die dich daran hindern deine Comfortzone zu verlassen
Hast du schon einmal festgestellt, dass du im Schweinehund-Strudel fest hängst, gilt es aktiv zu werden. Der erste Schritt: Gebe ein Lebenszeichen von dir. Entweder deinem Lieblingstrainingspartner, deinem Trainer oder im Whatsapp-Gruppenchat. Sage Bescheid, dass du wieder zum Training kommen möchtest. Am besten nennst du direkt den nächstmöglichen Termin. Jetzt ist es schwieriger wieder abzuspringen, denn jetzt hast du schon einmal zugesagt. Vielleicht kannst du dich auch mit einem Trainingskollegen verabreden und ihr fahrt gemeinsam zum Training. Spätestens jetzt kannst du keinen Rückzieher machen und der erste Counter gegen den Schweinehund war erfolgreich.
Und dann stehst du plötzlich auf der Matte und schwitzt bereits, bevor die Stunde überhaupt angefangen hat? Weil die Kondition nachgelassen hat, du nicht mehr gewohnt bist in den Kontaktkampf zu gehen und weil du so einiges wieder vergessen hast? Auch das ist völlig normal und auch hierfür gibt es eine einfache Lösung: Informiere nicht nur deine Trainingspartner, sondern vor allem deinen Trainer darüber. Versprochen, er oder sie wird dich auf seine Art und Weise unterstützen und nach dem Training heißt es dann. Kravist vs. Schweinehund 1:0.
Jetzt nur nicht aufgeben – Tschüss Schweinehund
Jetzt hast du es geschafft, du warst wieder da. Du trägst den Muskelkater und die blauen Flecken wie kleine Trophäen mit dir herum. Aber dann steht der nächste Trainingstermin an und dir tut mir immer noch alles weh. “Mach erstmal ruhig, bevor du wieder einsteigst!”, flüstert der Schweinehund. Doch in den meisten Fällen ist nur ein fieser Trick von ihm dich wieder in die Spirale der Demotivation zu locken. Solltest du keine ernsthaften körperlichen Einschränkungen haben, ist der nächste Trainingstermin auf jeden Fall Pflicht, wenn du wieder zu gewohnter Form auflaufen möchtest. Aber jetzt weißt du ja, wie du den Schweinehund auch das nächste Mal besiegen kannst und ehe du dich versiehst, stehst du wieder mit gewohntem Fitnesslevel auf der Matte, während der Schweinehund sich beleidigt in die Ecke verzogen hat.
Tipps zur Vorbereitung auf das nächste Leveltesting findest du hier: Vorbereitung aufs Leveltesting